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Mittwoch, 28. November 2012

Wichtige Kennzahlen zur Steuerung eines Unternehmens

Kennzahlen dienen der Steuerung eines Unternehmens und zeigen dessen Stärken und Schwächen. Diesen Satz haben Sie sicher schon häufig gehört. Doch wie können Kennzahlen dem Unternehmen einen wirklichen Nutzen zu bieten, und wo stoßen sie an ihre Grenzen?

Kennzahlen bieten im Allgemeinen folgenden Nutzen:
  • Sie zeigen Auffälligkeiten und Veränderungen, z. B. ob die Kosten im Vergleich zum Umsatz in den letzten Jahren gestiegen oder zurückgegangen sind.
  • Sie geben Auskunft über Erfolg und Misserfolg, z. B. ob die Gewinne steigen oder fallen.
  • Sie bringen schnell und prägnant wichtige Einzelinformationen auf den Punkt, z. B. ob Sie sich in der Gewinn- oder Verlustzone befinden.
  • Sie bieten einen Vorteil gegenüber absoluten Werten. Entwicklungen und Verhältnisse kommen besser zum Ausdruck als beim Vergleich absoluter Werte, z. B. muss ein steigender Schuldenstand kein Warnsignal sein, wenn das Eigenkapital im gleichen Zeitraum ebenfalls zunimmt.
  • Sie stellen Kontrollmöglichkeiten bereit, z. B. wenn Sie ein Umsatz- oder Renditeziel messen wollen.
  • Sie fungieren als Frühwarnsystem, indem Sie Risiken aufzeigen, z. B. wenn Ihr Verschuldungsgrad zunimmt.
  • Sie ermöglichen die Einschätzung von Risiken und die Einleitung von Gegenmaßnahmen, z. B. das Ergreifen von Maßnahmen im Falle eines Umsatzrückgangs.
  • Sie haben eine Dokumentations- und Informationsfunktion und bieten damit eine Orientierungshilfe
Kennzahlen bringen allerdings nur dann einen Nutzen, wenn man Konsequenzen aus ihnen zieht. Das heißt, zeigen Kennzahlen Schwächen auf, müssen Sie diesen Schwächen auf den Grund gehen und versuchen, negative Faktoren abzustellen. Und das geht nur durch eine sorgfältige Analyse. Die nachfolgenden Aspekte machen die Grenzen von Kennzahlen deutlich:
  • Eine einzelne Kennzahl hat in der Regel keinen oder nur einen begrenzten Aussagewert. Wenn Sie z. B. ermitteln, dass der Marktanteil Ihres Unternehmens 10 % beträgt, sagt das allein nicht viel aus. Wertvoll wird die Information, wenn Sie Vergleichswerte der wichtigsten Konkurrenten nennen: "B nimmt einen Anteil von 40 % und C von 35 % ein." Dann zeigt sich, dass Ihr Anteil mit 10 % verhältnismäßig klein ist.
  • Mit Hilfe von Kennzahlen können Sie zwar Aussagen für die Zukunft prognostizieren. Allerdings gibt es keine Garantien, da die Datenbasis häufig auf Schätzungen beruht. In unserer schnelllebigen Gesellschaft können sich Eckdaten in kurzer Zeit ändern und die gesamte Prognose fällt wie ein Kartenhaus zusammen.
  • Bei unzureichender Analyse und fehlendem Hintergrundwissen können Kennzahlen zu Fehlinterpretationen verleiten. Wenn zum Beispiel die Lohnquote, die die Löhne und Gehälter eines Unternehmens ins Verhältnis setzt, sinkt, kann das verschiedene Ursachen haben. Zum einen können die Personalkosten gesunken, zum anderen die Umsätze gestiegen sein. Sind die Umsätze konstant geblieben, lässt das auf den ersten Blick auf Einsparungen im Personalsektor schließen. Wurde allerdings eigenes Personal zwar abgebaut, aber durch Fremdmitarbeiter ersetzt, entstehen Kosten an anderer Stelle. Durch die verbesserte Lohnquote darf somit nicht ohne weitere Analysen auf ein besseres Verhältnis Personalkosten zu Umsatz geschlossen werden.
Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick

Besondere Bedeutung haben die Kennzahlen, die sich aus den Daten des Rechnungswesens ergeben:
  • Bilanzkennzahlen
  • Rentabilitätskennzahlen
  • Liquiditätskennzahlen
Über den Bereich des Rechnungswesens hinaus, gewinnen auch andere Kennzahlen zunehmend an Bedeutung. Sie orientieren sich u. a. an den folgenden betrieblichen Bereichen:
  • Marketing- und Vertriebskennzahlen
  • Personalkennzahlen
  • Lagerkennzahlen
  • Einkaufskennzahlen
Eine ausführliche Übersicht der zahlreichen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen zeigt Ihnen Ratgeber kaufmännische Software: Wichtige Kennzahlen zur Steuerung eines Unternehmens

Kennzahlen mit bedingter Eignung für kleine und mittlere Unternehmen

Bei der Vielzahl der Kennzahlen gibt es auch Kenngrößen, die nur für größere Unternehmen von Bedeutung sind. Aufgrund der Komplexität dieser Unternehmen gehen bestimmte Dinge an der Geschäftsleitung vorbei, die in einem kleinen Unternehmen auch ohne die Bildung von Werten auffallen würde. Hierzu einige Beispiele:
  • Fluktuationsquote zeigt die Anzahl der Kündigungen im Verhältnis zur Beschäftigtenzahl.
  • Ausbildungsquote setzt die Anzahl der Auszubildenden ins Verhältnis zur Gesamtmitarbeiterzahl.
  • Übernahmequote setzt die Anzahl der übernommenen Auszubildenden ins Verhältnis der Anzahl der Mitarbeiter mit abgeschlossener Ausbildung.
  • Auftragseingangsstruktur zeigt den Auftragseingang nach Erzeugnissen am Gesamtauftragseingang und ist für kleine Unternehmen mit nur einem Produkt nicht von Bedeutung.
Die Bildung entsprechender Kennzahlen macht für kleinere und mittlere Unternehmen in der Regel keinen Sinn.

Fazit

Kennzahlen haben isoliert betrachtet nur einen geringen Aussagewert. Man sollte sie immer im Zusammenhang mit anderen Zahlen, z. B. Branchen- oder Vergangenheitswerte, sehen. Wenn Sie häufig mit Kennzahlen arbeiten, entwickeln Sie auf Dauer ein Gespür für Vergleichsmöglichkeiten. Auch die Beurteilung der Kennzahlen wird Ihnen leichter fallen.
Welche Art von Kennzahlen Ihrem Unternehmen hilfreich ist, hängt ganz von Ihren individuellen Bedürfnissen und von der Branche ab, in der Sie tätig sind. Während zum Beispiel Kennzahlen im Zusammenhang mit dem Verbrauch von Energie für reine Dienstleistungsunternehmen in der Regel nicht relevant sind, können diese für Produktionsbetriebe interessante Erkenntnisse liefern. Als Orientierungshilfe, welche Kennziffern für Ihr Unternehmen von Bedeutung sein könnten, dient die Höhe der anfallenden Kosten.

Zur Homepage von Ratgeber kaufmännische Software.

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