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Donnerstag, 14. März 2013

Optimierungspotenziale bei mittelständischem Finanzmanagement

Die Frage nach der Finanzierung ist wichtig für Mittelständler - so die aktuelle Studie von Deloitte und dem Mittelstandsinstitut der Universität Bamberg. Die Studie "Finanzierung im Mittelstand" zeigt, dass die befragten Mittelständler über das Thema detailliert nachdenken.

Laut der Studie mangelt es den Unternehmen vor allem an einer vollständig integrierten Finanzplanung. Die vorhandenen Finanzplanungen stellen häufig nur ein "Nebenprodukt" der Planungsprozesse dar. Während sich die Unternehmen damit gut aufgestellt sehen, tendieren die Experten der Studie zu einer gegenteiligen Bewertung. Die Studie zeigt, dass mittelständische Unternehmen zum Teil zu hohe Ziele an ihre Unternehmensfinanzierung setzen.Studie: "Finanzierung im Mittelstand"

In der Gesamtbetrachtung ist allerdings die Wirtschaftlichkeit des Finanzmanagements mittelständischer Unternehmen gut. Das Finanzmanagement ist jedoch insgesamt gesehen nicht so fein gestrickt wie bei großen Unternehmen. Es ist zu beachten, dass die Qualität des Finanzmanagements ganz besonders von den handelnden Personen abhängt.

Finanzplanung beiläufig
Die befragten Unternehmen setzen überwiegend auf Innenfinanzierung und langfristige Kredite. Hier sollte laut der Studie eine Überprüfung der Passgenauigkeit dieser mit den strategischen Unternehmenszielen und den Finanzierungszielen stattfinden. Häufig zeigt sich, dass die Wahl des Finanzierungsmix nicht immer konsistent mit den genannten Zielen ist - auch deshalb, weil die Kompatibilitätsprüfung nicht oder nicht kontinuierlich durchgeführt wird. Besonders im Fördermittelbereich und bei Unternehmensanleihen, aber auch im Leasing zeigen sich gute Alternativen zu den bisher eingesetzten Instrumenten. Jedoch prüfen immerhin 29 Prozent der Befragten vermehrt alternative Finanzierungswege.

Unabhängigkeit hat Priorität
Ein externes Rating als Finanzierungselement wird von 79 Prozent nicht in Betracht gezogen. Basel II führt nach Mehrheitsmeinung nicht zur Verschärfung der Finanzierungssituation, doch gehen 40 Prozent der Befragten von einer Verschlechterung durch Basel III aus.
Über den hohen Stellenwert der Unabhängigkeit herrscht weitgehend Einigkeit: Für 73 Prozent ist sie sehr wichtig. Das bedeutet auch, dass der unternehmerische Handlungsspielraum deutlich eingeschränkt ist, da so Wachstums- und Investitionsvorhaben nicht vollständig realisiert werden können. Der Wachstumsfinanzierung wird laut Studie die höchste Bedeutung beigemessen, hier haben 62 Prozent der befragten Unternehmen einen Finanzbedarf.

Finanzierung durch Eigenkapital/Kredite
Investitionen werden meist durch Eigenkapital und Bankkredite finanziert – die Eigenkapitalquote ist bis auf das Jahr 2011 seit 2005 kontinuierlich gestiegen. Der Mittelstand nutzt aber laut Deloitte zu wenig Finanzierungsalternativen. Für über 60 Prozent bleibt die Hausbank wichtigster Finanzpartner – insbesondere ist sie für die Unternehmenseigentümer sehr wichtig. Mehr als die Hälfte wollen trotzdem ihre Unabhängigkeit erhöhen, knapp 30 Prozent suchen aktiv nach einer Diversifikation ihrer Bankbeziehungen. Drei Viertel sind mit der Beratung ihrer lokalen Bank zufrieden.

Überwiegend bilaterale Verhandlungen
72 Prozent der Unternehmen nutzen bilaterale Kredite und 20 Prozent Konsortialkredite. Die Eignung der verschiedenen Kreditarten hängt sowohl von Unternehmens- als auch Projektzweck und -größe ab. Aus Sicht der Befragten legen Kreditinstitute vornehmlich Wert auf nachprüfbare Größen wie belastbare Bilanzkennzahlen (81 Prozent), ein funktionierendes Reporting (74 Prozent) sowie Sicherheiten (69 Prozent).

Eine frühzeitige Planung von (Anschluss-)Finanzierung samt integrierter Mittelfristplanung ist unumgänglich, um eine professionellen Finanzierungsprozess frühzeitig initiieren und verbindlich realisieren zu können.

Zum Beitrag: Optimierungspotenziale bei mittelständischem Finanzmanagement

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